DeWalt geht mit seiner 54-V-Flex-Akkutechnik den Weg über eine hohe Spannung. Wie treibt diese Technik Akkusägen an? Einen ersten Erfahrungsbericht liefert dds-Tester Jürgen Mettler.
Jürgen Mettler, Schreinermeister, Mettler Innenausbau, Erkenbrechtsweiler
Vorneweg – Nach permanentem Arbeiten mit Schreinerwerkzeugen von Festool und teilweise mit denen von Metabo und Mafell war es nun die erste intensive Begegnung mit den Akkusägen von DeWalt. Als erfahrene Schreiner, mein Mitarbeiter Ulrich Neumann widmete sich ebenfalls den Testsägen, öffnen wir normalerweise den Systainer – DeWalts schwarzer Systembehälter heißt »T-Stak-Box« – entnehmen das Werkzeug und legen los. Umso flotter wenn es Akkuwerkzeuge sind – das lästige Kabelverlegen entfällt.
Nicht ganz wie gewohnt ist der Vorgang bei der 54-V-Tauchsäge DCS 520. Die erste Arbeit, eine rechtwinklige Aussparung in einer OSB-Platte, verursacht ein Innehalten. Das hundertfach durchgefügte Eintauchen auf der Führungsschiene will nicht recht gelingen. Also doch das Bedienungshandbuch hervorgekramt. Anders als bei den üblichen Tauchsägen kippt die DeWalt-Säge nicht über einen Drehpunkt, sondern will gegen einen Federdruck parallel nach unten eingetaucht werden. Ein Rückschlagstopp in der Führungsschiene muss entkoppelt sein, damit es rückwärts im Gleichlauf auf die Ausschnittsecke geht. Zunehmend wird man mit der Tauchsäge vertrauter. Mit ihrem Kampfgewicht mit Akku von 5,1 kg wird die DCS 520 für Freihandarbeiten nicht unsere erste Wahl werden. Da sind wir von Mafells kleinem Akku-Kraftpaket KSS 40 18M verwöhnt: Gerade einmal 2,7 kg sind da zu stemmen, bei 42 mm Schnitttiefe.
Tischsäge schlägt Tauchsäge
Die Tauchsäge schafft bei 45 mm Buchestufen auf der Führungsschiene mit einer Akkuladung 12 Schnitte à 800 mm (9,6 lfm). Bei der 54-V-Tischsäge DCS 7485, ebenfalls mit dem 54-Volt-Akku mit 108 Wh Energieinhalt, sind es 16 Schnitte, mit 12,8 lfm gut 30 Prozent mehr Sägeleistung. Liegt das an den unterschiedlichen Sägeblättern? Mit weiteren Versuchen werden wir das testen. Bei 19 mm beschichteter Spanplatte war bei der Tischsäge nach 70 lfm der Akku leer. Für den Ausbaubereich eine gute Ausdauerleistung.
Bei der DCS 7485 fällt das handliche Gewicht von 20 kg positiv auf – beim Kombi-Klassiker von Elu (heute DeWalt DW 743 N) musste man 37 kg unters Dach schleppen. Für Längsschnitte ist die Tischsäge gedacht. Steckt man den Anschlag auf die Positionsbolzen der DCS 7485 lässt sich mittels Stellrad zahnstangengeführt der Anschlag gut positionieren – bis zu einer Breite bis 610 mm! Bei langen Werkstücken wird das Sägen etwas kippelig. Kommt Flankendruck auf das besonders schlanke (akkuenergiesparende) Sägeblatt wird der Schnitt wellig. Da bevorzugen wir die lange Führungsschiene und die Tauchsäge.
Fazit: Für uns Innenausbauer bleibt der fehlende Akkusauger die Achillesferse des Systems. Nutze ich einen Netzsauger, brauche ich keine Akku-Tischsäge. Bei kleineren Ausbauarbeiten kann der Staubfangbeuteleinsatz eine Alternative sein. Grundsätzlich betrachtet scheint DeWalt bei großen Werkzeugen mit ihren 54-V-Flex-Akkus auf einem guten Weg. Kommt noch der 230-V-Netz-Hybridadapter, wie bei der 2 x 54-V-Akku-Paneelsäge DHS 780, wird das Ganze rund!
Die DeWalt Akku-Sägen im Test:
Jürgen Mettler, Schreinermeister
»Nach Dauererfahrung mit schwäbischen Werkzeugen sind die gelben amerikanischen anfangs ungewohnt.«
Der Beitrag Akkusägen mit 54V-Technik von DeWalt erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.