Echte Einbaumöbel sind rar geworden – zumal in so kompromissloser Qualität, wie in dieser exklusiven neu errichteten Stadtvilla.
Praktische Einbaumöbel waren einmal ein selbstverständlicher Bestandteil der Architektur eines neuen Hauses, weil sie wesentliche Grundfunktionen des Wohnens platzsparend und preiswert abdecken. Nicht zuletzt waren sie auch das Auskommen und die Kompetenz der Tischler und Schreiner. Einzel- und Systemmöbel können ihre Funktion bedingt ersetzen, aber nie an ihrer Stelle stehen – stehen sie doch vor Wänden, mit denen gut geplante Einbaumöbel eine Einheit bilden könnten. So sind nachträglich in den Raum gestellte Möbel und Innenausbauten oftmals ein bizarrer Versuch, Versäumtes nachzuholen.
Diese neu erbaute Stadtvilla in Halbhöhenlage zeigt beispielhaft einen Innenausbau, der im Einklang mit der Architektur steht. Oliver Fischer hat dieses Haus für ein berufstätiges Paar erbaut, das hier nach einer intensiven Arbeitswoche entspannen und Gäste empfangen möchte. Ursprünglich sollte an gleicher Stelle ein bereits bestehendes Wohnhaus saniert und umgebaut werden, der Neubau erschien nach einer detaillierten Bestandsaufnahme jedoch sinnvoller.
Das großzügige Raumprogramm ist auf Komfort und Bewohnbarkeit auch mit zunehmendem Alter der Bauherren ausgelegt. Ein Aufzug gewährleistet, dass man von der ins Haus integrierten Garage im zweiten Untergeschoss alle Wohnebenen bequem erreichen kann. Die Architektur antwortet geschickt auf die ausgeprägte Hanglage. Hinter der strengen Fassade entstehen offene Räume: Im zweiten UG ein spektakulärer Weinkeller, das Erdgeschoss prägt ein offener Wohn-Essbereich mit anschließender Küche. Eine mit Altholz ausgekleidete Zirbelstube setzt hier als Fremdkörper in der modernen Innenarchitektur einen bewussten Akzent. Von der Eingangs- und Wohnebene öffnet sich ein Treppenhaus bis unter das Dach. Dieser Luftraum bringt Großzügigkeit und viel Licht in den Grundriss. In den Obergeschossen sind unter anderem eine großzügige Bibliothek und der Schlafbereich mit Ankleide untergebracht (vgl. Details im ausklappbaren Innenteil). Der Ausblick fängt die Umgebung mit ihren Weinbergen ein: Eine Loggia ist dem Bad vorgelagert in die symmetrisch gestaltete Fassade integriert. Sie folgt dem Maß der Fenster und wird von außen kaum wahrgenommen.
Glatte Decken und Wände mit Kalkputz, auf dem Boden Naturstein und Eichenparkett sowie bewusst ausgewählte Sanitärobjekte erklingen als Grundton dieses zeitlosen Bauwerks. Sorgfältig geplante Möbel in hochwertigen Materialien bilden darüber einen kräftigen Dur-Akkord. Das Licht- und Farbkonzept ist genauso Teil der Gesamtkomposition wie der offene Kamin im Wohnraum, die offene Küche und der Weinkeller. Im ganzen Haus wurde ein intelligentes BUS-System eingebaut, das Licht und Verschattung, Türkommunikation und Entertainment individuell steuert. Die Ausbauqualität des Objekts geht auf die tadellose Handwerkerleistung ebenso zurück wie die außergewöhnlich präzise architektonische Planung der Innenausbauten.
dds-Redakteur Johannes Niestrath ist beeindruckt von der Ausbauqualität in diesem exklusiven Objekt. Oberflächen, Passungen und Bauanschlüsse sind in überragender Güte geplant und ausgeführt worden.
Steckbrief
Architektur: Fischer Architektur, 70597 Stuttgart www.fischer-architektur.com
Innenausbau: Schreinerei Klocker, 72145 Hirrlingen www.schreinerei-klocker.de
Schnittzeichnungen für dds: Planungsbüro Fink, 71679 Asperg carlfink@gmx.de
Der Beitrag Die Möbel mitgedacht erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.