Der Rotationslaser ist im Innenausbau sinnvoll, wenn die Reichweite eines Linienlasers nicht genügt. Zunehmend sind die Geräte mit grün strahlenden Laserdioden ausgestattet. Deren höherer Preis lohnt sich jedoch nur dann, wenn man die Vorteile wirklich braucht.
Einerseits sollen die Strahlen eines Baulasers immer gut sichtbar sein, andererseits ist ihre Stärke aus Sicherheitsgründen begrenzt. Laserklassen stellen sicher, dass von dem gebündelten Licht keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Laserklasse 2, so die Definition, »ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) für das Auge ungefährlich«. Bei Laserklasse 3R dagegen (»Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge«) ist die Anmeldung des Lasers und die Bestellung eines Laserschutzbeauftragten mit nachgewiesener Eignung – durch Lehrgang – erforderlich. Viele Laser strahlen heute grün: Die bessere Sichtbarkeit grünen Lichts ist bedingt durch die Physiologie des menschlichen Auges. Dies kann dazu führen, dass ein Laser die subjektive Sichtbarkeit der Klasse 3 erreicht, dabei jedoch mit einer Lichtstärke der Klasse 2 auskommt. Prinzipiell jedoch verbraucht eine grüne Laserdiode mehr Strom als eine rote, was durch erhöhte Akkuleistung ausgeglichen werden muss. Ein Grün-Strahler erscheint dann sinnvoll, wenn tatsächlich im Arbeitsalltag oft Situationen vorkommen, in denen man den Strahl nicht mehr sieht. Manche Geräte sind, bei sonst gleicher Ausstattung, in einer grünen und einer roten Version erhältlich.
Grundsätzlich ist die Lasertechnik ausgereift, sodass sich die Geräte eher in funktionalen Details unterscheiden – in der Einfachheit des Bedienkonzeptes etwa: Möglichst wenige Tasten sollten ausreichen, um das Gerät zu bedienen, die Kennzeichnung aller Bedienelemente sollte selbsterklärend sein. Die Genauigkeit, die ein Laser ermöglicht, sollte auch einfach und bequem zu verwirklichen sein – beispielsweise durch einen präzisen Feintrieb zur Ausrichtung. Auch die Zuverlässigkeit der Energieversorgung ist wichtig, sprich: die Akku- bzw. Batterieleistung (einige Geräte laufen auch mit Netzstrom). Ein schaltbarer Stand-by-Modus kann helfen, die Nutzungsdauer pro Ladung zu verlängern. Viele Geräte bieten eine Fernsteuerung, die es ermöglicht, Arbeiten alleine auszuführen, für die man bisher einen Helfer benötigte – z. B. das Ausrichten der Laserebene über größere Distanz mithilfe eines Empfängers. Was den Laserempfänger selbst betrifft, bietet dessen digitale Version Vorteile: Das Gerät zeigt beim Ausrichten die Abweichung in Millimetern an. Je nach Anwendung sollte man darauf achten, wie gut das Gerät gegen Staub, Wasser und Erschütterungen geschützt ist. Auch hier gilt es abzuwägen, was man im Alltag üblicherweise benötigt – ob z. B. Outdoor-Einsätze vorkommen. Beim Kauf wird man ohnehin nicht darum herumkommen, das Preis-Leistungs-Verhältnis etwas eingehender zu prüfen: die meisten Geräte werden in Verbindung mit bestimmten Ausstattungspaketen angeboten, die mehr oder weniger Zubehör enthalten. Vorsichtig sollte man sein bei Geräten, die über einen allzu günstigen Preis verkauft werden, denn auch bei vermeintlicher Hightech kann es Unterschiede in der Präzision geben: Die Linie soll nach 10 m nicht oder nur minimal breiter sein als nach 1 m. Wie bei allem, was die Präzision der Arbeit tangiert, kann es auch beim Kauf eines Lasers sinnvoll sein, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Viele Handwerker scheinen diese Auffassung zu teilen: Nach Angaben eines deutschen Vertriebsprofis verzeichnen die teuren Geräte aus europäischer Produktion Umsatzzuwächse, weil ihre Qualität vom Fachmann am Bau offenbar für unverzichtbar gehalten wird.
Jörg Zinßer ist Tischlergeselle und Journalist. Er arbeitet als freier Autor für dds. Für die Marktübersicht hat er die Informationen der Hersteller zu den Produkten gesammelt und die Tendenzen der Produktentwicklung zusammengefasst.
Der Beitrag Grüne Welle erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.